Zwischen Puppen, Trends und TikTok - Silke Scheler über den Wandel im Spielwarengeschäft!
Shownotes
🧸 In dieser HVH Talk Folge spricht André Keeve mit Silke Scheler – seit über 30 Jahren in der Spielwarenbranche, davon 21 Jahre als selbstständige Handelsvertreterin. Vom P&G-Marketingstart (Marktforschung mit Punica/Valensina) über Götz Puppen bis zur eigenen Agentur: Silke erzählt ehrlich über Aufbau, Rückschläge und Comeback, was heute im Fachhandel wirklich zählt, wie TikTok-Hypes (LaBubu, Sonny Angel) die Regale füllen, warum sie hochpreisige Qualität statt Masse verkauft – und wie sie neue Produkte bewertet. Dazu: Saisonalität, Digitalisierung im Handel und der Blick auf Konsolidierung.
📌 IN DIESER FOLGE ERFÄHRST DU:
- Silkes Weg: Au-pair USA → Auslandskorrespondentenschule → P&G Marketing/Vertrieb → Götz Puppen → eigene Handelsagentur
- Start in die Selbstständigkeit: abgesicherter Einstieg und später die harte Lektion nach Herstellerverkauf (Anwälte, Neuaufbau, Netzwerk)
- Portfolio & Positionierung: hochwertig statt Masse
- Branchenlage: Fachhändlersterben, Konsolidierung/zentraler Einkauf, Nord-Süd-Geschmack
- Trends: LaBubu-Hype, Sonny Angel, Pokémon-Revival – Social-Media-getrieben, Pop-up-Modelle
- Produkt-Checkliste: Überschneidungen, Social Proof (IG/TikTok), Preisdisziplin online, Tests mit Key-Händlern
- Saisonalität & Sales-Alltag: Hauptfenster Jan–Ostern & Jul–Nov, Fasching für Kostüme, Routenplanung
- Digitalisierung im Fachhandel: Status quo, Hürden und praktikable Schritte (Video-Calls, Bestandslisten, Basics)
🎙️ GAST & HOST
- Silke Scheler – Handelsagentur Scheler
- André Keeve – Host Handelsvertreter Heroes, Geschäftsführer von Rhapsody Software
⏱️ KAPITEL 00:00 Intro & Setup 00:47 Begrüßung, Spielwaren-Teaser & „Pink“ auf YouTube 02:30 Herkunft Coburg & 30 Jahre Spielwaren 03:12 USA-Au-pair, Ausbildung, P&G: Marktforschung & Mentoring 04:11 Einstieg Götz Puppen → Wechsel in den Vertrieb 04:39 Portfolio & Regionen, Sensorik-Spielzeug 08:55 Auftrag aus Frankreich → Schritt in die Selbstständigkeit 11:23 Einschnitt nach Herstellerverkauf: Anwälte, Netzwerk, Neuaufstellung 16:35 Erholungspfad (~5 Jahre), neuer Leit-Hersteller 18:08 Warum der Job: Beziehungen, Verantwortung, echte Freiheit 19:22 Branchenblick: Filialschließungen, Konsolidierung/zentraler Einkauf 23:35 Rolle heute: Beratung, Psychologie & Freundschaften zum Handel 25:14 Saisonplanung & Roadlife (50.000 km/Jahr) 26:31 Kostümgeschäft & Fasching 27:22 Trends: LaBubu, Sonny Angel, Pokémon 31:01 Entscheidungskriterien für neue Marken (Fit, Social, Preis, Händler-Tests) 33:39 Learnings aus Flops 36:19 Digitalisierung im Fachhandel – was schon geht, was fehlt 39:11 Spielwaren in 20 Jahren – weniger Läden, aber weiter emotional 40:41 Outro
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📌 TAGS #HVHTalk #Spielwaren #Fachhandel #Handelsvertreter #Vertrieb #SensorikSpielzeug #SocialMedia #TikTokTrends #LaBubu #SonnyAngel #Pokemon #Konsolidierung #Zentraleinkauf #Netzwerk #Selbstständigkeit #Digitalisierung #B2B #Retail 🎠
Transkript anzeigen
00:00:00: Was dir passieren kann in der Selbstständigkeit?
00:00:03: Also dieser Hersteller, der mir die Selbstständigkeit ermöglicht hat, hat mir eigentlich fünf Jahre später fast das Genick gebrochen, nachdem er verkauft wurde und mir gesagt hat, ich brauche ihn nicht mehr.
00:00:20: Moin aus Hamburg!
00:00:21: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe vom Handelsvertreter Heroes Talk.
00:00:26: Wie immer ist mein Name Andre Käwe, Softwareunternehmer, Gründer von Handelsvertreter Heroes und seit Anfang November selbst Handelsvertreter für digitale Produkte und Fortbildungen.
00:00:37: Ja und wie immer bin ich natürlich heute nicht allein und bei mir ist jemand, der sich in einer Branche schon sehr lange tummelt, die mir persönlich als Vater einer vierjährigen Tochter sehr nahe ist, nämlich der Spielwarenbereich.
00:00:52: Und daher sage ich ganz herzlich willkommen, liebe Silke Schela.
00:00:57: Moin Moin.
00:00:58: Guten Morgen aus Franken.
00:01:00: Aus Franken, von Hamburg ein bisschen weiter.
00:01:03: Das ist weit.
00:01:03: Das ist sehr weit.
00:01:05: allerdings,
00:01:05: stimmt.
00:01:06: Ich habe gerade gar nicht über Google Maps geguckt, mache ich normalerweise mal.
00:01:09: Wie viele Kilometer ungefähr zwischen uns?
00:01:12: Bestimmt, sechshundert.
00:01:14: Ja, das mag sein.
00:01:16: Sechsehundert Kilometer entfernt, aber die Vorliebe für die gleiche Farbe, wie ich gerade sehe.
00:01:22: Alle, die auf YouTube uns zuschauen.
00:01:24: Pink ist hoch im Kurs
00:01:27: bei uns.
00:01:29: Sehr gerne, sehr gerne, starke Frau, wunderbar, finde ich, finde ich gut.
00:01:33: Könnten wir eigentlich nochmal hier mit runternehmen, vielleicht Pascal für das Intro oder so mal mit rein.
00:01:37: Müssen wir ein bisschen über die Rechte sprechen, aber das, das kriegen wir hin.
00:01:41: Wunderbar, ich habe es gesagt, Spielwaren, Silke, du bist seit einiger Zeit auch bei uns im Handelstuhl der Heroes-Netzwerk und dann haben wir mal geschaut, ich wollte letztes Jahr schon eine Aufnahme machen, da ist was dann dazwischengeklappt.
00:01:51: und umso mehr freue ich mich, dass wir, dass wir heute die Möglichkeit haben, mal über deine Vita zu sprechen, über das, was du auch, ich glaube schon, fast drei Jahrzehnte irgendwo in dem Bereich unterwegs bis Spiel waren.
00:02:03: Ich habe es gesagt in der Branche, die natürlich ganz stark in Bewegung ist, wo unheimlich viel passiert und da freue ich mich total.
00:02:08: Das war das war da mal ein bisschen bisschen in die in die Tiefe gehen.
00:02:12: Sehr schön.
00:02:13: Ich freue mich auch über das Gespräch.
00:02:15: Cool.
00:02:15: Wollen wir mal ein bisschen anfangen, Silke?
00:02:17: Wo kommst du her?
00:02:18: Haben wir gerade schon gesagt, Franken, aber wie war dein Start auch ins Berufsleben?
00:02:21: Das war mal so die ersten Stationen.
00:02:23: Vielleicht ein bisschen mitnehmen.
00:02:25: Also ich komme ursprünglich aus Koburg.
00:02:27: Ich lebe auch wieder in Koburg.
00:02:29: Und bin schon seit über dreißig Jahren in der Spielwarenbranche.
00:02:35: Gestartet bin ich letztendlich mit einem Hersteller, mit dem ich jetzt noch verbunden bin, eben als Handelsvertreterin.
00:02:44: Aber jetzt nicht die ganzen letzten drei Jahrzehnte, wie du gesagt hast, sondern schon auch mit Unterbrechungen.
00:02:50: Ja, aber wie auch seit dreißig Jahren in der Spielware tätig.
00:02:54: und eben die letzten einundzwanzig Jahre als selbstständiger Handelsvertreterin.
00:03:00: Okay.
00:03:01: Und wie kam es dazu?
00:03:02: Was war Schule, geht man ja in der Regel hin, war irgendwie Ausbildung oder wie bist du da so reingeschlittert?
00:03:08: Abitur, dann war ich ein Jahr in den USA als Oper.
00:03:12: Dann bin ich zurückgekommen, habe eine Auslandskorrespondentenschule besucht, war dann bei Prokta und Gempel in Frankfurt.
00:03:22: als Marketing und im Vertrieb.
00:03:24: Das fand ich damals schon total spannend, weil ich nämlich bei Punica und Valentina Seften war.
00:03:32: Und da gab es immer so, wie nennt man das heute, du hast zwölf Kinder in einem Raum gehabt und die durften dann Valentina und Punica trinken und mussten bewerten.
00:03:46: Okay.
00:03:46: Ja, genau.
00:03:47: Und das war schon total spannend, diese Marktstudien und so weiter.
00:03:52: Und dann bin ich aber aus privaten Gründen zurück nach Koburg.
00:03:55: Ich habe dort eine Stelle bekommen im Marketingvertrieb.
00:04:00: Bei dem jetzigen Herrscher darf ich den nennen.
00:04:04: Sehr gerne.
00:04:05: Ja, oder?
00:04:05: Bei Götzpuppen.
00:04:07: Bei Götzpuppen.
00:04:08: Also so ist mein Staat losgegangen in der Spielware.
00:04:13: Und bin von dort aus tatsächlich komplett in den Vertrieb gewechselt und habe mich dann vor einundzwanzig Jahren selbstständig gemacht.
00:04:20: Und bin auch nach wie vor, ich sage immer in den drei Bs zuständig, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und macht er eben auch unter anderem den Vertrieb für Götz.
00:04:32: Sehr schön.
00:04:32: Und du hast noch fünf weitere Hersteller, glaube ich, oder Partner in deinem Portfolio.
00:04:37: Genau.
00:04:37: Alles im Bereich Spielwaren.
00:04:38: Richtig.
00:04:39: Alles im Bereich Spielwaren.
00:04:42: Klassische Spielware wie Puppe oder Spielfiguren, aber dann eben auch schon, ich sag jetzt mal, moderne Spielwaren.
00:04:51: Also sprich, es geht jetzt ganz viel momentan in die sensorischen Spielwaren, sensorisches Spielzeug.
00:04:59: Ja, also bin ich ziemlich breit aufgestellt, dass jeder Händler, der so ein bisschen... Affinität zum Kind, zu Baby hat und da einen Bereich in seinem Laden hat, den er dafür freigibt, dass wir da passen.
00:05:16: Okay, wunderbar.
00:05:17: Ich würde ganz gerne nochmal kurz eben auf die Station sein, so Pockdown Gamble.
00:05:20: Das waren wir noch gar nicht bewusst auch aus unserem Vorgespräch.
00:05:22: Pockdown Gamble war halt für mich persönlich damals in meinem Studium war immer so Nord Stern.
00:05:27: Da wollte ich irgendwie immer hin, weil ich so das Marketing, Produktmarketing ist halt eben das absolute Champions League, was da irgendwie gespielt wird und Marktforschung und so.
00:05:36: Da ist ja ganz, ganz viel drin.
00:05:38: Das war wahrscheinlich eine sehr steile Lernkurve.
00:05:40: dann auch damals direkt dort, oder?
00:05:42: Tatsächlich war mein erster Chef ein Hamburger.
00:05:46: Namen nenne ich jetzt nicht, weil der ist
00:05:47: bekannt.
00:05:50: Das war so mein
00:05:52: absolutes
00:05:53: Vorbild.
00:05:55: Also das war wirklich so ein richtiger Leuchtturm.
00:06:01: Ganz, ganz so ein spannender Mensch.
00:06:06: Wahnsinnig durchsetzungsfähig, absolut empathisch.
00:06:12: Also wirklich, der hat alles gehabt.
00:06:14: Der war irre.
00:06:16: Und ich bin da so als junge Frau dahin gekommen, frisch aus den USA, wirklich komplett frisch, frisch, frisch.
00:06:26: Und saß dann, hab mir nur gedacht, oh mein Gott, wie machst du das?
00:06:31: Also das dem da auch alles passt und das alles funktioniert.
00:06:37: Ich hatte, glaube ich, den besten Einstieg in meinen Berufsleben.
00:06:41: Also wirklich auch durch ihn, muss ich ganz klar sagen.
00:06:44: Das ist schön zu hören.
00:06:46: Man hat ja mal so eine Karriere.
00:06:47: Ich habe auch bei mir zwei Mentoren an meiner Seite gehabt, wo ich immer noch die als so den Weg bereitet haben, wo ich so häufig auch noch dran drüber nachdenke mit allen Ecken und Kanten.
00:06:57: Das ist schon, ich glaube, wichtig, da auch jemanden so zu haben, gerade wenn man überhaupt auch erstmal einsteigt und Orientierung auch benötigt.
00:07:03: Ja,
00:07:04: richtig.
00:07:04: Richtig.
00:07:05: Und er hat mir auch ganz klare Vorgaben gehabt, wie Arbeiten gemacht werden müssen und ausschauen müssen.
00:07:14: Aber er hat mir auch wahnsinnig viel Freiheiten gegeben.
00:07:20: Das war so beides in einem.
00:07:22: Der konnte sehr gut auch delegieren.
00:07:28: Und das du gedacht hast.
00:07:31: Ich bin dafür verantwortlich, ich mache das jetzt alles, aber klar war er im Hintergrund, er war derjenige welche.
00:07:38: Aber ich muss ganz ehrlich sagen, so einen Menschen habe ich nimmer kennengelernt.
00:07:44: Also der, der dir so viel positives Feedback zu deiner Arbeit gegeben hat, gleichzeitig dich geführt hat, gleichzeitig Freiheiten gegeben hat, Selbstständigkeit dir gegeben hat.
00:07:57: Also das hatte ich nimmer.
00:07:59: Schön.
00:08:00: Ja, aber ist ja gut, dass man auch profitieren konnte, ist auch jetzt nach ein paar Jahrzehnten.
00:08:04: Und dass man merkt, dass ja immer noch diese Euphorie dabei, da ist ganz viel Positives.
00:08:09: Das war richtig gut.
00:08:10: Ja, doch.
00:08:12: Und da bin ich eben nach, wie gesagt aus, einfach privaten... Da
00:08:17: ging's nach Coburg?
00:08:19: Ja.
00:08:19: Ja.
00:08:20: Und bei Coburg ja auch wunderschön die Stadt ist und alles.
00:08:22: Also das ist ja nicht verkehrt.
00:08:23: Doch, auf alle Fälle.
00:08:25: Doch, das passt.
00:08:26: Ja, also ich bin gerne hier, bin aber auch gerne unterwegs und weiß deswegen auch den Beruf als Amisvertreter zu schätzen.
00:08:35: Also ich bin gerne mal in Hamburg, ich bin gerne mal in Berlin, ich bin gerne mal in München.
00:08:40: Doch,
00:08:41: das passt.
00:08:42: Viel unterwegs.
00:08:43: Viel unterwegs, das bekommt man auch mit.
00:08:44: Aber bleiben wir mal dabei.
00:08:45: Da kam vor ein, zwanzig Jahren der Weg dann in die Selbstständigkeit.
00:08:48: Das ist ja immer ein ganz neuralgischer Punkt bei jedem meiner Gäste.
00:08:52: Wie war das so?
00:08:53: Gab es den einen Ausschlaggebenden Moment, wo du so für dich entschieden hast, ich möchte das machen?
00:08:58: Oder was hat dafür dazu geführt, das Arbeitsverhältnis auch zu zu verändern und wie gesagt in die Selbstständigkeit ins Unternehmertum auch zu gehen?
00:09:06: Ja, das war ein Angebot eines französischen Herstellers, wo ich letztendlich die Vertriebsleitung kannte, die sich auch verändert hat, die nach Frankreich gezogen ist.
00:09:19: Dort ein Marketingvertriebsleitung wurde und da wurde ich eben gefragt, ob ich für Deutschland den Vertrieb aufbauen möchte.
00:09:27: Und dann war das so für kurz für mich für die Überlegung natürlich, oh mein Gott, selbstständig, wie funktioniert das?
00:09:34: Und diese Bedenken habe ich dann auch geäußert.
00:09:37: Und dann wurde da eigentlich ein sehr gutes Konstrukt für mich gebastelt, dass ich sozusagen ein bisschen abgefedert wurde in der Selbstständigkeit, also dass ich gut starten konnte ohne finanziellen Druck sag ich jetzt mal.
00:09:56: Und gleichzeitig aber auch mit der Perspektive, dass ich ein, zwei Firmen... dazunehmen durfte, das wurde mir also zugestanden und dann so bin ich, also ich glaube so ein bisschen schleichend in die Selbstständigkeit gerutscht und das war für mich gut.
00:10:13: Das war für mich ein guter Start, einmal diese Sicherheit zu haben, plus dann eben auch zu wissen, ich kann mir mein eigenes, meinen eigenen Bereich aufbauen.
00:10:32: Das war gerade diese Sicherheit.
00:10:34: das ist ja oftmals das Thema wenn Leute sich halt eben verändern.
00:10:37: deswegen sprechen wir ganz häufig hier darüber auch wie hart auch so die ersten zwei drei Jahre kommt oftmals so als antwort wie hart die halt sind weil du startest halt eben bei null.
00:10:47: selbst du sagst ja ich habe irgendwie ein bestehendes netzwerk ich habe kontakte trotzdem verändert sich da ja ganz viel auch wenn ich ein bestehendes netzwerk habe aber.
00:10:57: irgendwo ein Lieferant mal auszutauschen, dass ich jemand Neues jetzt da reinbringe, weil wir beiden uns gut kennen und irgendwie gut verstehen.
00:11:02: Ist ja oftmals noch, steht irgendwie auf einem ganz anderen Blattpapier.
00:11:05: und dann überhaupt erst mal auch Ressourcen zu haben, vielleicht Rücklagen zu haben, um sowas zu überbrücken, ist natürlich schon irgendwie schwierig.
00:11:13: Oder
00:11:13: man hat so wie bei dir, wenn es irgendwie ein anderes Konstrukt gibt, umso besser natürlich.
00:11:17: Ja, richtig.
00:11:19: Was ich aber zu dem damaligen Zeitpunkt tatsächlich auch unterschätzt habe, das eine ist das finanzielle Andre, komplett richtig, ja.
00:11:26: Aber dieses Netzwerken, dieses... was dir passieren kann in der Selbstständigkeit.
00:11:35: Also dieser Herrsteller, der mir die Selbstständigkeit ermöglicht hat, hat mir eigentlich fünf Jahre später fast das Genick gebrochen, nachdem er verkauft wurde und mir gesagt hat, ich brauche ihn immer.
00:11:51: Und dann war ich natürlich, Gott sei Dank habe ich da zwei, drei Firmen schon im Portfolio gehabt, aber das war mein Haupt.
00:12:00: meine Hauptvertretung, plus Herzblut, plus wirklich alles so eingerichtet auf diesen Hersteller und dann eben verkauft, kein Interesse, gibst du mal den Vertrieb an den Großhändler weiter.
00:12:17: Also das war für mich sehr lehrreich, sehr schmerzhaft.
00:12:24: Wow.
00:12:26: Und dann muss ich auch ganz klar sagen, das fehlende Netzwerk.
00:12:31: Ja, also ich war das so in meiner Blase, bin da schön geschwommen mit Mitte dreißig, Ende dreißig, hat alles gepasst, aber so einen Einschlag tatsächlich habe ich nicht vermutet.
00:12:44: Und jetzt, wenn mir so was passieren würde, ist es auch schlimm?
00:12:52: Ganz klar, ja.
00:12:53: Klar.
00:12:54: Aber ich habe ein Netzwerk und ich habe genügend Firmen, um das erst mal abzufedern, das Ganze.
00:13:03: Ja, aber das war dann so, wenn ich mal nochmal zurückblicken, so nach fünf Jahren, das waren auch wirklich der erste so harte Einschlag.
00:13:10: Also das war, das kennt man, also es ist schon sehr vielen passiert leider.
00:13:15: Es gehört auch irgendwie ein bisschen zum Job auch so dazu.
00:13:18: Aber das war das erste Mal, dass es dann so gekommen ist, dann mit voller Wucht auch da rein.
00:13:22: Ja.
00:13:23: Richtig.
00:13:23: Und wie sah da die Gefühlswelt aus?
00:13:26: Was ist da passiert?
00:13:27: Das war ganz gut.
00:13:29: Für
00:13:29: mich war das wirklich eine Katastrophe.
00:13:31: Also das war tatsächlich eine Katastrophe.
00:13:37: Du bist einmal, also ich war dann beschäftigt mit, ganz klar, das kennt ja dann auch jeder Handelsvertreter, eventuell der schon in dieser Situation war.
00:13:45: Du bist beschäftigt mit Anwälten, wo du dir immer überlegst, wie weit ziehst du das durch?
00:13:53: Aber in dem Fall war ich wirklich so, so sauer und auch so wütend, dass ich gesagt habe, bis zum letzten gehe ich.
00:14:02: Und das musste ich tatsächlich auch, um meine Abfindung zu bekommen.
00:14:08: Und das andere war dann gleichzeitig aufzubauen, Kontakte zu knüpfen, neue Vertretungen zu bekommen.
00:14:15: Und das ist mir Gott sei Dank dann auch gelungen.
00:14:18: Es hat ein bisschen gedauert.
00:14:20: Dann machst du natürlich auch ein bisschen Kompromisse, probierst bestimmte Sachen aus, wo du vielleicht am Anfang nicht hundertprozentig dahinter stehst.
00:14:31: Aber letztendlich ist dann alles gut geworden.
00:14:34: und aber das hat bestimmt zwei Jahre gedauert.
00:14:38: Also das war so eine Entwicklung.
00:14:41: Und da stelle ich mir halt so immens schwierig vor, weil man hat natürlich, du kommst auf der einen Seite, hast du so eine negative Erfahrung, die dich runterzieht, du sprichst Anwälte, alles möglich.
00:14:52: Das ist ja nicht das, warum wir angetreten sind für diesen Job, weil wir wollen ja... Wir wollen vermitteln, wollen Menschen agieren, aber nicht uns damit beschäftigen.
00:15:02: Das zieht ja ganz viel Ressource, ganz viel Energie.
00:15:05: Auf der anderen Seite musst du aber natürlich parallel umso mehr ja schon wieder reinhauen, damit du was neues aufbaust.
00:15:10: Und so dieses Spannungsfeld, also morgens Termin mit dem Anwalt und damit das vielleicht mit einem neuen Hersteller, das stelle ich mir so wahnsinnig schwer vor.
00:15:19: Und du musst natürlich auch, was wichtig ist, dann deine Kunden ja mitnehmen.
00:15:22: Du musst a, was ich immer ganz schlimm finde, du musst den Kunden erklären, warum du für diese Firma nicht mehr arbeitest.
00:15:29: Dann bin ich auch jemand, der sich da trotzdem sehr loyal verhält.
00:15:35: Also sprich, es macht ja keinen Sinn, wenn ich über diesen Hersteller herziehe.
00:15:39: Überhaupt nix, bringt gar nix.
00:15:42: Sondern ich muss dann letztendlich so argumentieren, dass ich sage, man ist eben... Jeder geht jetzt seinen Weg, so nach dem Motto.
00:15:55: Und muss aber die Kunden auch wieder mitnehmen und begeistern für die neuen Firmen, die du hast.
00:16:00: Und das ist schon anstrengend.
00:16:03: Und es ist einfach so bei uns in der Spielwarenbranche und ich nehme auch an, dass es im Geschenkartikelbereich ähnlich sein wird.
00:16:10: Vor Jahren hast du noch relativ schnell den Kunden mitgenommen zu einer neuen Firma und konntest überzeugen.
00:16:17: Jetzt brauchst du mehrere.
00:16:21: Darf ich fragen, wie lange hat das gedauert, bis man bis du dich da dann auch finanziell erholt hast?
00:16:25: Davon fällt ja natürlich auch in so ein Loch.
00:16:28: Bestimmt fünf Jahre.
00:16:31: Wirklich?
00:16:32: Ja, das waren bestimmt fünf Jahre, wo ich immer was Neues ausprobiert habe, wo ich neue Firmen mit reingenommen habe.
00:16:39: Dann auch habe ich eine eine neuen Hersteller mit reingenommen, der jetzt mein größter Hersteller ist.
00:16:49: Ja, den habe ich aufgebaut.
00:16:52: Das heißt, du machst im ersten Jahr vielleicht fünfzigtausend Euro Umsatz, dann machst du im zweiten Jahr zwanzig Prozent mehr, dann steigert sich das immer mehr, ja.
00:17:02: Aber das ist, das hat gedauert.
00:17:06: Das hat wirklich gedauert.
00:17:08: Ja.
00:17:09: Wow, fünf Jahre.
00:17:11: Ja, ja, bestimmt fünf Jahre.
00:17:13: Ja.
00:17:14: Und wie häufig in der Zeit überlegt, alles an Nagel zu hängen?
00:17:19: Ich ruf mal wieder den Hamburger bei Pockdown Gamble an oder wie auch immer.
00:17:23: Gibt ja andere Möglichkeiten oder war das nie eine Option?
00:17:27: Das war eine Option, aber immer nur eine halbherzige Option.
00:17:32: Tatsächlich.
00:17:34: Also, da war nie, da war nie nur etwas dabei, wo ich gesagt hätte, oh, das muss ich mir jetzt überlegen.
00:17:42: Ja, tatsächlich gar nicht.
00:17:47: Gar nicht.
00:17:47: Also ich...
00:17:48: Warum?
00:17:49: Was macht es da auf der anderen Seite?
00:17:50: Was macht dieser Job, der, worüber wir jetzt eben intensiv über eine gewisse Schattenseite gesprochen haben?
00:17:56: Was macht es da dennoch weiter attraktiv da, damit darin zu agieren?
00:18:01: Also für mich ist es ganz sicher die menschlichen Beziehungen, die du hast als Handelsvertreter.
00:18:08: Es ist trotz alledem die Seite der Freiheit.
00:18:14: Ja.
00:18:16: Wobei dieses Wort Freiheit manchmal auch ein bisschen überbewertet wird.
00:18:20: Also sprich, du musst ja arbeiten, um auch Geld zu verdienen.
00:18:23: Ja, ganz klar.
00:18:27: Und es ist auch letztendlich, dass du selbst für dich verantwortlich bist.
00:18:31: Ich glaube, das ist mein größter Punkt.
00:18:33: Du bist für dich verantwortlich.
00:18:34: Du stehst sowohl für deine Stärken als auch für deine Schwächen und stehst dazu.
00:18:43: Ja, ich glaube also dieser Begriff der Freiheit eint alle, irgendwie jeder möchte, sobald das einmal irgendwie da ist und wenn das läuft, dann kann man sich schwer irgendwie in eine andere Situation hineinversetzen, geht mir genauso.
00:18:54: Deswegen bin ich irgendwie Unternehmer und nicht mehr im Angestelltenverhältnis, was auch wunderbar war, was ganz tolle Seiten hatte, aber trotzdem ist es nochmal was anderes so agieren zu können.
00:19:04: Von daher kann ich das... Gut, gut nachvollziehen.
00:19:07: Ja, vielen Dank schon mal da auch für die persönlichen Einblicke.
00:19:10: Lass uns mal ein bisschen auf eure Branche an sich mal ein bisschen schauen, weil auch da ist ja unheimlich was passiert in den letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahren mit dem ganzen Thema.
00:19:19: Ich weiß nicht nur Digitalisierung.
00:19:21: Irgendwann kamen die großen Toys, Aras Geschichten oder was waren so, was waren so die prägendsten Momente auch so für, für deine Branche, wenn man da mal ein bisschen darauf zurück schaut?
00:19:32: die prägensten Momente.
00:19:34: Jetzt ist es ja so, dass ich in meiner Handelsvertretung tatsächlich Produkte habe, die im Preisegment weiter oben angesiedelt sind, André.
00:19:46: Das heißt, du wirst meine Produkte nicht im Teuser Ass finden oder im Smith's Toys.
00:19:55: Und dazu kommt, ich kann auch nicht billig verkaufen.
00:19:59: Ich bin kein Massenproduktverkäufer.
00:20:03: Da gibt es so ganz liebe Kollegen von mir, die haben ja schon mehrmals so Vertretungen angeboten.
00:20:10: Angetragen.
00:20:11: Angetragen.
00:20:13: Das habe ich dann immer probiert und bin ganz schlimm gescheitert, bis mal ein Herr von Kastat zu mir gesagt hat,
00:20:22: bemühen
00:20:23: sie sich nicht, sie können es nicht.
00:20:26: Sie bleiben mal lieber bei Ihren teuren Sachen.
00:20:29: Nein, mir gesagt, war doch echt.
00:20:32: Herrlich,
00:20:33: herrlich.
00:20:34: Okay, ist ja schön, wenn man das Feedback vom Kunden bekommt.
00:20:37: Also der hat, wir haben beide sehr darüber gelacht.
00:20:40: Der hat, das ist wirklich, mir fällt es total schwer.
00:20:43: Mir fällt es total schwer, so diese Massen rein zu drücken irgendwo, also was anderes ist es in dem Fall nicht.
00:20:51: Und ich kann das nicht.
00:20:53: Also, Toys R Us, Miss Toys, bin ich weg?
00:20:57: Bin ich raus?
00:20:58: Wir haben momentan eine ... hundert Prozent, wir sind momentan mit vielen Ladenschließungen betroffen, weil Generationswechsel, weil Corona, weil auch wieder Alter, weil Kosten, also Personalkosten, Strom.
00:21:20: Alles was außen rum ist und Bürokratie erschlägt den Fachhandel.
00:21:27: Definitiv.
00:21:29: Was uns momentan sehr betrifft ist Talia.
00:21:32: Talia brischt ja wirklich jetzt in die Spielware rein.
00:21:37: Also die haben ja jetzt hier auch in Bayern letztendlich Troisino übernommen mit, ich glaube, vierzig Einzelhandelsgeschäften.
00:21:48: Und die haben auf jeden Fall ein großes Auge auf die Spielware getroffen, geschmissen.
00:21:59: Die werden sich da breit machen, ganz klar.
00:22:01: Also das heißt nicht mehr nur Talia-Spielwaren bei Talia selbst als Ergänzung zu Büchern, sondern wirklich eigenes Stores zu übernehmen, eigene Shops.
00:22:12: Und das wird kommen.
00:22:14: Also das wird jetzt in den nächsten Jahren ganz stark der Fall sein.
00:22:17: Und da bin ich schon mal sehr gespannt, wie das laufen wird.
00:22:22: Das heißt dann natürlich eine ganz andere Einkaufspolitik und so.
00:22:24: Dann spricht man mich mehr pro Store, jeder mit einem Handelsvertreter, Handelsagenten, sondern ist ein zentraler Einkauf, der das irgendwie managed mit Lego und Co.
00:22:32: übertrieben gesagt.
00:22:33: Ja,
00:22:33: leider.
00:22:34: Das ist die Richtung, ne?
00:22:35: Leider.
00:22:35: Also das... Und da ist eben auch immer, was ich so schade finde, dass keiner der Einkäufer letztendlich sieht, dass es Nord-Süd-Gefälle gibt, was im Norden gefällt, muss nicht unbedingt im Süden gefallen, ja, und andersrum.
00:22:50: Das wird alles über einen Kamm geschert und muss halt dann gleich sein.
00:22:55: Okay, das ist so.
00:22:55: Ja, verstehe ich.
00:22:57: Und deswegen, also da, das wird eine spannende Zeit noch, die nächsten fünf Jahre.
00:23:03: Das
00:23:03: glaube ich.
00:23:04: Aber bleiben wir mal eben bei dem Punkt, weil du hast eben auch sagt, dass die persönlichen Beziehungen auch zu den Menschen, ihr habt ja, so stelle ich mir das jedenfalls vor, so in der Branche, du hast ja ganz enge Beziehungen wahrscheinlich auch zu dem Handeln, man kennt sich irgendwie seit Jahren.
00:23:19: Das ist ja nicht nur eine Verkäuferrolle, das ist eine beratende Rolle oder wie würdest du so deine Jobbezeichnung eigentlich, wie wird man das heute ausdrücken?
00:23:28: Also es ist auf jeden Fall beratend, was du sagst.
00:23:31: definitiv auch sehr oft eine psychologische Unterstützung.
00:23:35: Ja, also da wird schon teilweise auch aus dem Lehrkistchen geplaudert.
00:23:40: Und was ich sehr schön finde, es entstehen auch Freundschaften.
00:23:44: Ja, definitiv.
00:23:46: Also ich habe da jetzt wirklich so in den letzten Jahren, muss ich sagen, also richtig schöne Freundschaften entwickeln können und gleich erstmal ein bisschen vorsichtig oder schaut, ja, aber letztendlich hat sich das so entwickelt und da bin ich auch sehr dankbar dafür.
00:24:07: Ja, das glaube ich.
00:24:08: Ich meine, das ist eine wunderbare, wenn man aus dem beruflichen dann natürlich auch ins private, wenn es da auch positive Effekte hat, habe ich bei den Heroes auch.
00:24:15: Da sind halt Leute dabei, mit denen ich mittlerweile mehr Kontakt habe als, ja, weiß ich nicht, manchmal sage ich so als meine eigenen Ehefrau.
00:24:25: Du kannst ja auch dann relativ, also das finde ich, das gelingt uns sehr gut, dass du sowohl beruflich sprechen kannst mit der Person, als auch dann.
00:24:36: im privaten ganz anders sprichst.
00:24:40: Also das funktioniert und das ist auch gut so, dass man die zwei Bereiche finde ich dann trotzdem noch so ein bisschen trennt.
00:24:49: Sehr schön, sagen wir kurz so zum normalen Alltag, du solltest eben deine Gebiete sind, du bist ja schon in größeren Bundesländern auch unterwegs, das ist jetzt nicht nur Saarland und irgendwie Hamburg so gesehen, sondern wie vier Tage die Woche unterwegs, unser World, fünf Tage oder wie, wie taktest du so deine, dein Alltag?
00:25:07: Wir
00:25:07: haben ja letztendlich, sag ich mal, so die Hauptzeit Für den Vertriebverkauf ist bei mir tatsächlich Januar, Februar, März bis Ostern.
00:25:22: Dann kommt so ein kleines Loch und dann geht es im Juli wieder los bis jetzt.
00:25:28: Also jetzt wird es ein bisschen ruhiger, aber meine Termine gehen bis Ende November.
00:25:35: Dezember ist dann klar, ist Weihnachten, ist dann wirklich der Verkauf gefordert.
00:25:40: Die Ladeninhaber gefordert.
00:25:42: Ich bereite dann schon wieder im Dezember meine Messen vor für den Januar.
00:25:46: Und dementsprechend schaut es bei mir aus.
00:25:49: Aber ich fahre im Jahr um die Fünfzigtausend Kilometer.
00:25:53: Um die Fünfzigtausend?
00:25:54: Ja.
00:25:54: Okay.
00:25:54: Und dann hast du eine feste Routenplanung für dich.
00:25:57: oder wie organisierst du dich?
00:25:58: Ob.
00:25:59: Ja.
00:26:00: Ja.
00:26:00: Also das habe ich.
00:26:03: Aber letztendlich.
00:26:05: kommt es darauf an, welcher Kunde ist wichtig, wo muss ich möglichst schnell vor Ort sein.
00:26:14: Das ergibt sich dann.
00:26:16: würde ich sagen.
00:26:17: Ja.
00:26:18: Ja.
00:26:18: Okay.
00:26:18: Okay.
00:26:19: Verstehe.
00:26:19: Auch es ist auch ein bisschen abhängig von der Firmenzusammensetzung, wie da die Gewichtung ist, was jetzt einfach für mich auch wichtig ist, schnell voranzubringen.
00:26:28: Oder wenn es, ich habe jetzt zum Beispiel eine Firma mit Kostümen, mit Kinderkostümen, da ist natürlich Fasching nochmal wichtig.
00:26:35: Das heißt, Oktober, November ist einfach nochmal keine Wahl, Fasching angesagt.
00:26:41: Also dementsprechend, die Routen sind unterschiedlich.
00:26:45: Ja, okay, klar, da kommt Saisonalität, kommt da irgendwie mit rein, verstehe ich.
00:26:48: Das ist, ja, okay, okay.
00:26:51: Spannend, Saisonalität ist ja das eine.
00:26:53: und jetzt kommt über die letzten Jahre, was ich eingangs auch schon sagte, so Social Media, da passiert halt viel.
00:26:58: und jetzt sprechen wir mal über das neue Phänomen.
00:26:59: oder vielleicht ist jetzt auch schon wieder raus, mit Labubu und Sony Angels und so, was ist denn... Sagt nicht jedem jetzt hier irgendwas, aber vielleicht nimmst du uns da mal ein bisschen mit.
00:27:10: Was gibt es da so für Phänomene und was haben die für einen Einfluss auf eure Branche?
00:27:15: Gut, Labubu war natürlich der Hype, ja, April, Mai, Juni, Juli, bei allen Händlern letztendlich.
00:27:24: Es bringt die älteren Kinder wieder in den Spielwaren laden, also die, die, die Young Adults.
00:27:31: wie es so schön heisst.
00:27:34: Und genauso wie Sony Angels.
00:27:37: Ich guck grad auf mein Computer, weil ich hab natürlich einen
00:27:42: hier.
00:27:43: Hast du den da?
00:27:43: Ja?
00:27:45: Sehr schön.
00:27:46: Richtig.
00:27:46: Kann ich gleich noch eine schöne Anekdote zu erzählen, denn das verbindet uns irgendwie.
00:27:50: Und auf jeden Fall... Das sind Sammelsachen, ja, beziehungsweise Labubu mit mit sechzig Euro aufwärts.
00:28:00: Das ist ein anderes ein anderes Kundenklientel und die Händler sind dankbar.
00:28:05: oder die müssen ja auch immer wieder neue Zielgruppen suchen, entdecken, mitnehmen, ja und eben dann auch möglichst versuchen, im Laden zu halten.
00:28:17: Also dementsprechend war das super Labubu, was nach wie vor stark ist bei uns ist Pokémon.
00:28:23: Ja, wirklich
00:28:24: immer noch.
00:28:25: Ja, oder Revival.
00:28:26: Ganz stark wieder Revival, genau.
00:28:31: Da gibt es schon richtig schöne Trends, finde ich bei uns.
00:28:34: Und die werden halt maßgeblich, Social Media ist ein Riesenfaktor.
00:28:38: Es gibt halt Influencer, jetzt auch wie bei Labubu, der die auf den deutschen Markt bringen.
00:28:44: und irgendwie groß machen.
00:28:45: oder wie funktioniert das ja eigentlich auch moderner Vertrieb heutzutage, oder?
00:28:49: Es läuft dann über Pop-up Stores oder wirklich TikTok getrieben, wie du sagst.
00:28:55: Bei den Sony Angels, das hat sich ja lange entwickelt, finde ich.
00:28:58: Also diese Figuren gibt es ja schon sehr, sehr lange und haben jetzt den absoluten Hype und meiner Meinung nach auch absolut Social Media getrieben.
00:29:10: Definitiv.
00:29:13: Da muss man eben als Händler auch schauen, dass man da mitspielt.
00:29:18: Ganz klar.
00:29:20: Gerade mit den Sony Angels hatte ich ja gesagt, auch schöne Anekdote, denn ich war einer der ersten Importeure der Sony Angels nach Deutschland und zwar in meinem ersten einer ersten Station bei Axel Springer war ich Marketingleiter für die Welt und Weltkompakt und wir haben so eine Kampagne gemacht und da hat unsere Agentur hat diese Figürchen vorgeschlagen und wir dachten, oh, die sind ja cool.
00:29:41: und dann haben wir diese Kampagne herausgebracht und dann haben sofort alle Leute gesagt, wo kommt die Figuren her, wo kommt die Figuren her?
00:29:46: Dann habe ich die halt importiert aus Japan und dann haben wir die halt verkauft.
00:29:52: Aber ich habe mir halt nicht die langfristigen Rechte.
00:29:54: und alles daran gesichert.
00:29:55: Und dann wahrscheinlich in ein paar Kartons.
00:29:58: Und meine Tochter spielt immer noch damit.
00:29:59: Und ja, wir haben so wie fünfzehn Jahre jetzt schon über uns zu Hause oder zwölf Jahre.
00:30:03: Das war ganz cool und schön zu sehen, dass es jetzt irgendwie so kommt.
00:30:06: Also Wahnsinn, weil auch diese Zyklen diesmal so gibt, so wiederkehrend.
00:30:10: Ja,
00:30:10: wie sich und auch wie sich sowas entwickelt.
00:30:13: Ja, also das finde ich immer, das ist ein Phänomen.
00:30:16: Das kann man eigentlich gar nicht so wirklich erklären, finde ich.
00:30:21: Ja, das ist einfach da, diese Labubus, die sind einfach da, dann hat jemand so einen Teil an der Handtasche hängen und dann geht es los.
00:30:28: Ja, also das ist schon interessant, wie manche Sachen sich entwickeln.
00:30:34: Ja, und dann gibt es dann halt die Mega-Influencer irgendwie, die japanische Tennis-Spielerin, die damit bei den US Open auftritt und an der Tasche sowas hat, solche Sachen.
00:30:42: Richtig,
00:30:43: richtig, genau so.
00:30:45: Ja, genau so.
00:30:46: Wahnsinn.
00:30:46: Ja.
00:30:47: Für dich als Handelsvertreterin heißt das ja aber schon auch in der Bewertung von Herstellern, wie fließt sowas jetzt mit ein?
00:30:53: Wenn du auf einmal eine neue Marke oder so siehst, du hast ja auch einen Gerüst, nachdem du ihm was bewährt hast.
00:30:59: Also das
00:31:00: auf jeden Fall, das eine ist, dass ich natürlich zuerst schaue, ob das Produkt bei mir mit in die Agentur passt.
00:31:10: Ob es keine Überschneidungen gibt, das ist ja eigentlich immer das Gefährliche für uns, ja.
00:31:16: Und dann, wenn es mir gefällt, wenn Preise passen, wenn Konditionen passen, beziehungsweise auch zeitgleich, ich schau tatsächlich immer auf Instagram, auf TikTok, wie Produkte präsentiert sind, wie viele Followers gibt, welche Händler bei mir da schon mitspielen, siehst du ja dann auch, wenn es interessiert.
00:31:41: Also ich habe gerade jetzt ein Produkt auf dem Schreibtisch, wo genau das jetzt wieder abläuft, ja.
00:31:48: Das nächste, was ich dann mache, ist, dass ich mit zwei, drei Händlern spreche, wo ich weiß, dass die das A für sich behalten, B auch ganz gut neutral bewerten können, ja.
00:32:01: Ja.
00:32:02: Und dann treffe ich meine Entscheidung und dann geht es los.
00:32:07: Das heißt, du testest das ja schon so ein bisschen mit deinen Kunden?
00:32:12: Definitiv.
00:32:13: Wenn ich die Möglichkeit habe, seitens des Herstellers mache ich auch mal so Testverkäufe, also dass man einfach mal im Kunden was an Ware gibt und dann schaut, wie es angenommen wird, ist ganz unterschiedlich.
00:32:27: Aber für mich ist es schon wichtig, auch jetzt, wie ist es auf Social Media vertreten.
00:32:33: Und was für mich auch wichtig ist, ist natürlich, wie es ist im Netz preismäßig.
00:32:37: Also wenn es verrissen wird von zwölfneunundneunzig auf neunundreißig neunundneunzig, dann brauche ich eigentlich gar nicht mal das Produkt anzulangen.
00:32:47: Also da gibt es diverse Indikatoren, wo es schon so transparent ist, aber muss man sich natürlich intensiv miteinander zu setzen.
00:32:54: Ja, ja, richtig, richtig.
00:32:56: Also das sind so Sachen.
00:32:57: und bei dem Produkt jetzt ist es auch wieder so eine hat auch ein USB, wo ich sage, das gibt es hier nicht.
00:33:05: Ja, das gibt es hier wirklich noch gar nicht.
00:33:07: Und dementsprechend hätte ich das schon gerne im Vertrieb, in meinem Vertrieb.
00:33:13: Jetzt muss man mal sehen, wie das läuft.
00:33:15: Und hast du schon mal was auf dem Tisch gehabt, wo du dann trotz aller Tests und alles hast du dich gegen entschieden und dann ist das voll durch die Decke gegangen und du hast gesagt, oh Gott, was ist mir jetzt jetzt durch die Lappen gegangen?
00:33:28: Noch nicht.
00:33:30: Okay, also das System scheint zu funktionieren.
00:33:32: Noch
00:33:32: nicht.
00:33:33: Also auf so einem Sony-Engel habe ich noch nicht gesessen, André.
00:33:37: Okay, ja, siehst du?
00:33:39: Okay.
00:33:41: Tatsächlich nein.
00:33:42: Nein.
00:33:43: Also ich hoffe, es bleibt auch so.
00:33:47: Okay.
00:33:47: Eher andersherum, dass ich mir gedacht habe, oh, tolles Produkt, wirklich klasse.
00:33:54: mit reingenommen in die Handelsvertretung, dann ist es ein halbes Jahr gelaufen und dann ist es komplett gefloppt.
00:34:00: Ja, also das hatte ich schon.
00:34:03: Nach einem halben Jahr, obwohl es an dem Markt, den wir etabliert waren, und dann
00:34:06: verändern sich
00:34:07: die...
00:34:07: Also die Händler ziehen dann schon mit, ja, aber wo du dann sagst, nee, das schlägt nicht wirklich durch.
00:34:14: Also das dreht sich zu langsam, das ist einfach nicht das, was ich mir erhofft habe.
00:34:20: Okay, okay.
00:34:21: Und ist das ganz große neue Ding grad schon in der Pipeline, worauf sollten wir jetzt achten?
00:34:27: Wie meinst du das?
00:34:28: Das verstehe ich jetzt
00:34:29: nicht.
00:34:29: Ja, ist da schon, gibt's da das neue Labubu, entwickelt sich da gerade schon was aus deiner Sicht in so eine Richtung, wo man jetzt schon irgendwie zuschlangen kann.
00:34:35: Ich kann ja auch als Sammler irgendwie alles groß einkaufen und das macht ja auch durchaus eine Anlage vor.
00:34:39: Richtig,
00:34:40: richtig.
00:34:40: Aber
00:34:41: da kann ich, weiß ich nicht.
00:34:42: Tatsächlich.
00:34:43: Okay, hast du noch, hast du noch nicht.
00:34:44: Ich werde berichten.
00:34:45: Auf dem Stil.
00:34:46: Wenn
00:34:46: es mir übernimmt läuft.
00:34:48: Wunderbar, meine Tochter wird nächstes Jahr fünf im März.
00:34:50: Da müssen wir vorher sprechen, was jetzt State of the Art ist.
00:34:53: Nicht, dass ich da irgendwie mit so tradierten Sachen unterwegs bin.
00:34:57: Stimmt.
00:34:59: Sehr schön.
00:35:00: Wo geht für dich die Reise weiterhin?
00:35:02: Du meinst jetzt beruflich?
00:35:05: Als mit deiner Handelsagentur, genau.
00:35:08: Du bist ja schon ein bisschen länger mit dabei.
00:35:10: Wie sieht das da aus?
00:35:14: Also ich bin... Ich wäre zufrieden, wenn es so bleiben würde, wie es jetzt ist, tatsächlich.
00:35:23: Ich habe gute Firmen, ich habe gute Hersteller.
00:35:28: Es passt von den Kunden.
00:35:31: Dementsprechend bin ich zufrieden, wenn es von der Handelsvertretung her so weiterläuft.
00:35:37: Definitiv.
00:35:39: Was ich für mich machen muss, das sind einfach, ich habe so ein paar Sachen für mich, wo ich sage, da muss ich ran, da muss ich mich entwickeln.
00:35:51: Da muss ich mich weiter schulen.
00:35:54: Definitiv.
00:35:55: Also man hat ja auch so seinen eigenen Anspruch, wo man hin möchte und was man machen möchte.
00:36:04: Wie sieht das so aus bei euch?
00:36:05: Ihr seid ja noch sehr stark in dem Fall gerade auch so im Handel.
00:36:08: Ihr seid ja sehr stark.
00:36:09: Also du musst ja oftmals beim Kunden sein.
00:36:11: So das Thema Digitalisierung, Videogeschichten und so ist ja schwierig.
00:36:17: Also der Spielwahnfachhandel hinkt da.
00:36:24: Da ist auch, wie du sagst, also auch wenn du mal schaust, Instagram oder sonstiges.
00:36:32: Die wenigsten Händler sind da sichtbar, definitiv.
00:36:38: Digitalisierung, ganz einfach Warnbestandslisten oder sonstiges, auch schwierig.
00:36:45: Videocall mit ganz wenigen möglich.
00:36:50: Und oft wird der Grund Zeit vorgeschoben, aber ich glaube, es ist weniger die Zeit, als... dass man sagt, ich muss das jetzt machen, ich muss das jetzt einfach beherrschen, ich muss da mitziehen.
00:37:02: Also, da gibt es schon etliche Gründe meiner Meinung.
00:37:07: Ja, und wo du gerade so sagst so Videocall also via WhatsApp oder so auch irgendwie nicht, weil da kann ich mir schon vorstellen, dass jemand, wenn ich im Laden und so bin, dann habe ich natürlich auch Kundschaft irgendwie da und vielleicht habe ich auch nicht den richtigen Rechner, ich habe da keinen Zugriff drauf, was weiß ich, das ist ein altes Teil, was da irgendwie steht.
00:37:24: Aber über WhatsApp eine Videotelefonie oder irgendwas zu machen, auch das noch nicht so richtig da drin.
00:37:29: Gut, das funktioniert.
00:37:31: Ähm, auf alle Fälle.
00:37:33: Wenn ich jetzt, für mich ist da nur das Thema, ich muss ja dann wirklich auch, ähm, sag ich mal, Parat sein, ja?
00:37:41: Also, du musst dich verabreden und dann machst du diesen Videokoll, das funktioniert.
00:37:45: Das ist überhaupt kein Thema.
00:37:46: Okay, okay.
00:37:47: Ja, aber das läuft.
00:37:49: Okay, da dachte ich auch schon, also wenn das... Nein, nein,
00:37:51: nein, nein, das funktioniert auf alle Fälle, aber da gibt es so viele Möglichkeiten, André, dass du einfach deine, deine normalen... täglichen Arbeitsfluss ein bisschen digitalisiert und das fällt, glaube ich, vielen sehr,
00:38:07: sehr schwer.
00:38:07: Ja hört man ja aus vielen Branchen eben auch nicht nur bei euch im Küchenbereich höre ich es immer wieder.
00:38:13: Möbel ist aber Möbel ist auch immer ein Riesenthema natürlich alles wo es irgendwie auch mit über Fläche geht wo Personal benötigt wird.
00:38:21: Ja das ist halt immer ja da gibt es sehr große Herausforderungen aktuell.
00:38:25: Definitiv und es geht ja auch sehr schnell alles.
00:38:28: ja es dreht sich ja alles sehr schnell und ich glaube auch das ist manchmal so für den Händler ein Grund.
00:38:36: zu sagen, ich mache jetzt noch ein, zwei Jahre meinen Laden und dann ist mein Mietvertrag ausgelaufen, dann bin ich so und so alt und dann schließe ich ab letztendlich.
00:38:48: Und das ist echt schade.
00:38:51: Wie sieht dann die Spielware Landschaft dann in in zwanzig Jahren aus?
00:38:55: Gibt es noch die Händler oder ist es dann wieder so eine Revival?
00:38:58: gibt es noch irgendwie nur noch in einer ganz kleinen Nische in hochpreisigen Lagen irgendwas?
00:39:02: ich schätze das so ein kann jetzt keiner von uns in die Glaskugel schauen aber.
00:39:06: Also ich schätze es schon so ein dass wir weniger Fachhändler Spielware haben werden.
00:39:13: Es wird aber noch den Fachhandel geben, weil ich einfach daran glaube, dass der Deutsche sehr gerne noch einkaufen geht und es ist ein emotionaler Einkaufsspielware.
00:39:24: Total.
00:39:25: Definitiv.
00:39:26: Also, dass man nach wie vor gerne zum Einkaufen und zum Shoppen geht.
00:39:32: Aber es wird auf jeden Fall, was wir vorhin angesprochen haben, Metallier, es wird mehr und mehr zusammengelegt werden.
00:39:42: Das ist eben die Konsolidierung, die eben da ist.
00:39:44: Das ist eine logische Konsequenz aus der ganzen Nachfolgethematik und so, die du vorher gesprochen hast.
00:39:50: Ja, ich wünsche euch da weiter, ich drück da weiter, weiter die Daumen.
00:39:54: Mich habt ihr weiterhin als ganz, ganz großen Anhänger.
00:39:57: Ich freue mich jetzt schon Anfang Dezember, habe ich immer einen Tag fest im Kalender, wo ich nach Hamburg in die Stadt gehe, weil ich keine Weihnachtsgeschenke online kaufe, sondern alles wirklich im Handel, weil ich das voll cool finde.
00:40:07: Also wenn du ja nicht mal einkaufen zu Weihnachten im Handel cool findest, wann willst du es ja sonst gut finden?
00:40:12: Ja, und das finde ich finde ich immer wunderschön und wir haben eine schöne Tradition rausgemacht mit meiner Frau und so auch.
00:40:18: Das wird das wird gut.
00:40:20: Ich drück dir liebe Silke weiter alle Daumen, dass das alles so geklappt und halb mich auf wenn da doch nochmal das ganz große Ding kommt.
00:40:26: Sag nochmal Bescheid, dann schick mal in die WhatsApp nur einfach einen Link.
00:40:30: Du musst auch gar nichts dazu sagen.
00:40:31: So ein bisschen Mini Insider Geschäfte machen wir
00:40:34: hier.
00:40:35: Wunderbar.
00:40:36: Vielen vielen Dank liebe Silke.
00:40:37: Alles alles Gute.
00:40:38: Danke
00:40:38: dir.
00:40:38: Danke dir.
00:40:39: Ciao.
00:40:40: In Hamburg sagt man Tschüss.
00:40:41: Bis dann.
00:40:42: Ciao Ciao.
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